Dieter Janecek: Grüne müssen mit Industrie zusammenarbeiten

Die Energiewende in Deutschland findet international große Beachtung. Davon konnte sich der Landesvorsitzende der bayerischen Grünen Dieter Janecek unter anderem bei einer mehrwöchigen USA-Reise überzeugen. "Wenn wir es richtig machen mit der Energiewende und der Großen Transformation, werden viele andere es uns nachmachen", ist er überezugt. Am Samstag, 16. März 2013, berichtete er in Schweinfurt in einem Fachvortrag zu "Industrie und Nachhaltigkeit"über den aktuellen Stand Grüner Industriepolitik und gab Ausblick auf spannende Entwicklungen im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens.

Dieter Janecek ist einer der renommiertesten grünen Industriepolitiker. Er fragt, wie Ökologie und Ökonomie konsequent zusammenarbeiten können, um der Klimakatastrophe Einhalte zu gebieten. Im Think-Tank Die Transformateure, in eienr Kommission der Böll-Stiftung mit der Automobilwirtschaft und an vielen anderen Stellen arbeitet er aktiv daran mit, Konzepte für eine Wirtschafts- und Lebensweise in der viertgrößten Industrienation der Welt zu entwickeln, die mit unseren Lebensgrundlagen vereinbar ist.

Dieter Janecek fordert, in vielen Bereichen umzudenken: "Wie richten wir unsere Mobilität, unsere Energiewirtschaft, die traditionelle bäuerliche Landwirtschaft und eingeübte Konsummuster neu aus, wenn Erdöl und fossile Ressourcen knapp werden?" Es geht ihm im Kern um die Frage, wie wir Fortschritt und Lebensqualität neu definieren in einer Zeit, in der eine Abkehr vom blinden Wachstumsglauben so dringend geboten ist.

Seit Jahren sucht Dieter Janecek intensiv den Dialog mit Industrie und Mittelstand, aber auch sozialen Initiativen. An die 400 Unternehmen, Genossenschaften, soziale und innovative Projekte lernte er vor Ort kennen. Seine Erfahrung sei, dass sehr viele Menschen in der Wirtschaft mit neuen Ideen, Technologien, Innovationen und klaren Werten an einem grundlegenden ökologisch-sozialen Wandel mitarbeiten wollten, berichtete er in Schweinfurt. Er legt großen Wert darauf, sie als unsere Partnerinnen und Partner zu gewinnen und einzubinden.

Mobilität muss mit deutlich weniger und gleichzeitig sparsameren, leichteren und kleineren Autos bewältigt werden, iso Dieter Janecek. Mit mehr ganzheitlich-vernetzten Mobilitätskonzepten, weg vom Besitz, hin zur Nutzung, mit deutlich mehr Bus und Bahn, Rad- und Fußverkehr. Er warf Fragen nach den Grenzen des Wachstums, das Modell einer solidarischen Gesellschaft gegen das Diktat der Finanzmärkte oder die dramatische Herausforderung Ressourcenknappheit (Peak Oil) in Zeiten des Klimawandels auf.