Carus-Allee umweltfreundlich planen

Antrag an die Stadtverwaltung                                   Schweinfurt, den 19.5.2019

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Remelé,

wir beantragen,
1. bei der Auswahl insbesondere von Bäumen, aber auch Pflanzen aller Art vornehmlich auf deren
Eignung für den Standort "Carus-Allee" und deren Beitrag zur heimischen Artenvielfalt zu
achten.
2. die Asphaltierung weitgehend auf die beiden begrenzenden Fahrstreifen der Carus-Allee zu
begrenzen und im zentralen landschaftsähnlichen Teil nur dort zu asphaltieren, wo es zwingend
nötig ist.

Begründung:
zu 1.
Die bayerische Landesregierung hat beschlossen, die Forderungen des Volksbegehrens "Artenschutz"
in ein Gesetz zu übernehmen, das unter anderem ein flächendeckendes Netz von Biotopen im Freistaat
vorsieht. - Die unbestrittene Schönheit der japanischen Kirschblüte und deren Sogwirkung auf
auswärtige Besucher muss insofern hinter den Notwendigkeiten des heimischen Artenschutzes
zurücktreten. Natürlich soll innerhalb der Kriterien des heimischen Artenschutzes die Schönheit der
Natur eine gestalterische Rolle spielen.
zu 2.
Die Gesamtfläche der nach letzten Stadtratsbeschlüssen zu gestaltenden Carus-Allee beträgt etwa
22.700qm (etwa 610 x 37m). Uns wurde kürzlich bekannt, dass von diesen 22.700qm 12.000qm
asphaltiert werden sollen. Die Fläche der randlichen geraden Fahrstreifen beträgt lediglich etwa
3700qm. Anscheinend sind in dem landschaftsähnlichen, 31-32m breiten mittleren Teil der Carusallee
über 8000qm zur Asphaltierung vorgesehen. Dies erscheint uns ökologisch, ökonomisch und auch aus
dem Gesichtspunkt der Schönheit der Anlage nicht sinnvoll. Im Landschaftspark sollten
wassergebundene Oberflächen überall dort eingesetzt werden, wo Asphaltierung nicht zwingend
notwendig ist.

Kostendeckung:
1. die Kosten für Pflanzungen sind in der Planung der Carus-Allee schon vorgesehen, sie liegen bei
ökologisch kompatiblen Pflanzen in Anschaffung und Unterhalt eher unter denen von Exoten.
2. Beim Verzicht auf Asphaltierung sind erhebliche Einsparungen möglich. Bei schmalen, kurvenreichen
und nicht ebenen Wegen, wie sie im landschaftsähnlichen Mittelteil der Carus-Allee vorgesehen sind,
würde der hier nötige Asphalt-Handeinbau 100 €/qm kosten (Erfahrungswert der Landesgartenschau
Würzburg), die Anlage von wassergebundenen Oberflächen wäre überschlägig halb so teuer. Bei
8000qm ergäbe sich ein Einsparungspotential von bis zu 400.000 Euro. Natürlich wären solche
Umplanungen mit dem Fördergeber abzustimmen.

Mit freundlichen Grüßen
Ayfer Rethschulte Dr. Reginhard von Hirschhausen Dr. Thomas Schmitt

Anlage: Studie Stadtklimabäume – geeignete Habitate für die urbane Insektenvielfalt?

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